VOCâMessungen und Fogging
âFlĂŒchtige organische Verbindung – VOC engl.: âVolatile Organic Compound”
âFlĂŒchtig” bedeutet, dass diese Stoffe wegen ihres niedrigen Siedepunktes bzw. hohen Dampfdrucks schnell verdampfen (verflĂŒchtigen).
GemÀà Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind VOC Organische Substanzen mit einem Siedebereich von 60° bis 250° C. Zu den VOC zÀhlen z.B. Verbindungen der Stoffgruppen Alkane/Alkene, Aromaten, Terpene, Halogenkohlenwasserstoffe, Ester, Aldehyde und Ketone. Vorkommen: in vielen Lösemitteln, Hölzern, Farben, Dichtmassen.
“Dem Verbraucher auch bekannt als: Eau de Cologne, dem typischen “Neugeruch” bei Neuwagen und Wohnungseinrichtung, der sĂŒĂliche Geruch von Styropor, ĂŒberhaupt die Ausgasungen diverser Baustoffe, Teppich, Möbel, Kleber, Farbanstriche und Duftkerzen. Quasi alles Riechbare und mehr. Die Abklingzeit kann 10 Tage aber auch 3 Jahre dauern.â
(Wissen Wiki, Auszug)
Im Rahmen der VOC-Messungen lĂ€sst sich die Herkunft von GerĂŒchen (z.B. neue Baustoffe und/oder EinrichtungsgegenstĂ€nde) und VerfĂ€rbungen (z.B. Fogging, Russablagerungen) feststellen.
In der Regel sind drei Messungen je RÀumlichkeit notwendig. Die Analyse der Proben erfolgt in einem entsprechenden Labor. Nach der Laboranalyse und der bautechnischen Auswertung kann die Ursache der Geruchsbildung und/oder VerfÀrbungen festgestellt werden.
TVOC –Â Total Volatile Organic Compounds
Auf deutsch etwa: Summe aller flĂŒchtigen organische Verbindungen. In der Regel wird der VOC-Summenwert zur Raumluftbewertung herangezogen, fĂŒr den es seit 2007 Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) bezĂŒglich der Höchstwerte gibt. Die meisten dieser Stoffe sind geruchlos und werden in der Raumluft durch riechen nicht wahrgenommen. Es gibt aber auch geruchsaktive Verbindungen, die eine GeruchsbelĂ€stigung oder gar Kopfschmerzen auslösen können. Die Methoden und Grenzwerte der Innenraumexperten Molhave und Seifert dienen dazu, diese Stoffe zu messen. Der Summenwert berĂŒcksichtigt nicht die unterschiedliche ToxizitĂ€t beziehungsweise das irritative, allergene Potenzial der Einzelkomponenten, sondern orientiert sich an Erfahrungswerten bauĂŒblicher MischungsverhĂ€ltnisse. Die pauschalisierende Betrachtung wird herangezogen, da wie beschrieben fĂŒr viele VOCÂŽs die allgemein wissenschaftlich anerkannten Gefahrenwerte noch fehlen. Lediglich die Einhaltung der Grenzwerte einzelner, bekannt hochtoxischer Stoffe wie Benzol, werden in einer detaillierten Nachbetrachtung zusĂ€tzlich berĂŒcksichtigt.
Nach WHO werden flĂŒchtige organische Verbindungen (VOCÂŽs) in verschiedene Gruppen eingeteilt. VVOCÂŽs sind leicht flĂŒchtige organische Verbindungen wie z.B. Alkohol, Formaldehyd und Aceton, die ihren Siedebereich bereits zwischen 50 und 100 Grad Celsius haben. Weitern Gruppen sind VOC allgemein flĂŒchtige organische Verbindungen, SVOCÂŽs schwer flĂŒchtige organische Verbindungen, MVOCÂŽs biologisch flĂŒchtige organische Verbindungen und POM/PAK staubgebundene organische Verbindungen z.B. aus Bitumen mit sehr hohem Siedebereich (gröĂer 380 Grad Celsius).
Empfehlung des Umweltbundesamtes zu VOC-Werten
Fogging
Eine SchwarzverfÀrbung an den Decken und den WÀnden in den RÀumlichkeiten von GebÀuden wird oft als Schwarzstaub oder magic-dust bezeichnet und ist als Fogging-Effekt bekannt.
Dieser Fogging-Effekt tritt oft in den kalten Jahreszeiten in den Wohnungen auf. Die Ursache liegt dann in der so genannten Thermophorese.
âAls Thermophorese, Thermodiffusion oder Ludwig-Soret-Effekt wird in den Naturwissenschaften die Bewegung von Teilchen aufgrund eines Temperaturgradienten innerhalb eines Fluids (Bezeichnung fĂŒr Gase und FlĂŒssigkeiten) bezeichnet. In den meisten FĂ€llen erfolgt die Bewegung von heiĂ nach kalt, jedoch ist, abhĂ€ngig von der Art der Teilchen und des Fluids, auch eine Bewegung zur heiĂeren Region möglich.â
(Wikipedia Auszug)
HĂ€ufig betroffen von dem Fogging-Effekt sind neu gebaute und/oder renovierte Wohnungen.
Die Ursachen fĂŒr den Fogging-Effekt liegen darin, dass schwerflĂŒchtige organische Stoffe (z. B. Weichmacher) aus den neuen sowie frischen Baustoffen und EinrichtungsgegenstĂ€nden entweichen. Diese können sich dann mit Staub- und RuĂpartikeln verbinden und ergeben oftmals einen farbigen schmierigen Film.
In den RÀumlichkeiten können die Zimmerdecken und/oder die WandflÀchen verursacht durch die Thermophorese also dem Fogging-Effekt mit einem farbigen bis dunklen und schmierigen Belag belegt werden.
Bautechnische Messungen zur Feststellung des Bauschadens Fogging sind: Thermografie, VOCâMessungen, Materialproben.
Fogging-Effekt, auch bekannt als Schwarzstaub, âmagic dustâ
Der Fogging-Effekt tritt in Wohnungen und HĂ€usern hĂ€ufig zur Winterzeit als SchwarzverfĂ€rbung an WĂ€nden und Decken auffĂ€llig sichtbar in Ecken und Kanten auf. Das Wort Fogging kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie Vernebelung. Als Ursache wird in Deutschland in hĂ€ufigen FĂ€llen Thermophorese angenommen. Das bedeutet, dass sich Staub- und Schwebeteilchen in der Luft beim bewegen von warmen in kĂ€ltere Gebiete absetzen. Im oberen Teil des Raumes ist der Temperaturunterschied zwischen Raumluft und Wand am gröĂten, so dass dort der Effekt am deutlichsten sichtbar ist. Zigarren- / Zigarettenrauch, Kerzen und andere offene Feuerstellen erzeugen sehr viele Schwebeteilchen und begĂŒnstigen den Fogging-Effekt.